
Das Schwimmbad ist eröffnet…
Ich hab ja jetzt schon ein paar Tage nix mehr von mir hören lassen. Zum einen waren wir so viel unterwegs, dass ich abends hundemüde ins Bett gefallen bin und zum anderen hab ich gestern Abend fleißig meine Story geschrieben, diese auch lokal abgespeichert und dann schwupps hat meine App beschlossen einfach mal alles zurückzusetzen. Also muss ich alles noch einmal schreiben. Dazu hab ich mir jetzt allerdings Word aufs Handy gezogen, damit sollte das Speicherproblem vielleicht gelöst sein.
Jetzt zu meinen Erlebnissen…
Freitag ging es mit dem Fahrrad an die Ostküste zu den Mangrovenwäldern. Wir hatten eine Kayak- und Schnorcheltour gebucht. Auf dem Weg dort hin durchfuhren wir eine steppenartige Landschaft, wie man sie sich eher in Afrika vorstellt. Die Sonne brannte unerbittlich und über eine Schotterpiste erreichten wir dann auch unser erwünschtes Ziel. Völlig durchgeschwitzt kamen wir pünktlich am Mangroven Center an. Der Guide begrüßte uns auf halb deutsch halb englisch und nach einer kurzen Einweisung ging es mit der Gruppe auch schon in Zweierkayaks. Nach ein paar Schlenkern hatten meine Begleiterin und ich den Dreh raus und paddelten munter hinter dem Guide her. Es ging quer durch die Mangrovenwälder, die sich wie Tunnel über unseren Köpfen zusammenschlossen. Vollkommen im Wasser stehend erwecken sie dennoch den Eindruck es gäbe Land am Ende ihrer Stämme. An einer lichteren Stelle konnten wir einen Schwarm springender Fische beobachten die über die Wasseroberfläche an uns vorbei – ( mhm ja wie sagt man jetzt) flogen? Völlig erstaunt schauten wir dem Spektakel zu während der Guide uns erklärte dass dies auch hier recht selten zu sehen ist… Stolz so einem Schauspiel beigewohnt zu haben, paddelten wir weiter zu der Schnittstelle zwischen offenen Meer und Mangrovenbucht. An dieser Stelle durften wir tauchen. Wir bekamen einen Einblick auf die Mangroven unterhalb der Wasseroberfläche. Die Wurzeln bzw. das Geäst war rötlich flauschig bedeckt mit kleinen Muscheln. Hinter den Mangrovenarmen versteckten sich viele Fische, zum einen vor uns zum anderen aber um andere vorbeischwimmende Fische abzupassen und zu fressen. Ganz schön schlau oder?
Der Guide zeigte uns noch eine Qualle. Er konnte sie so auf der Hand halten. Wir sollten solche Aktionen allerdings sein lassen, da oft ein hyperallergischer Schock folgen könnte und es auch ohne Allergie einfach höllisch brennt. Außer bei ihm natürlich. Ich war jetzt auch nicht sooo erpicht darauf eine Qualle zu berühren, also machte ich ein großen Bogen um sie. Dennoch gab es später eine indirekte Berührung mit diesen unerklärlichen Unterwassertierchen. Aber dazu später mehr.
Den Tag ließen wir noch bei einem kurzen Kartenspiel ausklingen und danach vielen wir regelrecht ins Bett.
Samstagmorgen wurden wir für eine Tour durch den Washington Slagbaai Nationalpark mit einem Landrover Defender abgeholt. Ich nahm hinten Platz sodass ich mit meiner Kamera Fotos aus dem Auto nach hinten schießen konnte. Der Nationalpark war riesig und ich war froh dass wir uns doch für den vierrädrigen Untersatz entschieden hatten und nicht die Tour mit dem Fahrrad erkunden wollten. Wir hielten an einigen Stellen und der Guide erzählte uns etwas zu den Pflanzen, Tieren und Gesteinsformationen. Besonders interessante Stellen waren einmal die Brandung an der der Atlantik gegen die Küste meterhohe Fontänen schlägt und 0dann das Blow Hole. Eine Auswaschung im Felsen, in dem sich beim Zurückziehen der Welle Luft sammelt, beim Wiederkehr der Welle komprimiert wird und somit das Wasser mit einem Zischen wieder herauspresst. Das fand ich unheimlich imposant. Wie die Natur solche Dinge erschafft und warum, ist mir immer wieder schleierhaft und ich bin jedes mal aufs neue total überwältigt von der Kraft und Vielfalt in dieser Welt von der wir nur geringe Bruchteil bis jetzt wirklich erkundet haben bzw. über die wir wirklich etwas wissen.
Es ging weiter zum Schnorchelort. Jeder bekam eine Taucherbrille und einen Schnorchel und dann wurden wir mit den Worten „Das Schwimmbad ist eröffnet“ vom Guide für eine Stunde in die offene Bucht entlassen. Hier bot sich uns eine unheimliche Vielfalt an Fischen. Zwischen mächtigen Korallen schwammen sie im Rhythmus der Wellen. Von groß bis ganz klein, grau bis knallbunt, wohlgeformt oder total abgedreht war alles dabei. So wahnsinnig faszinierend. Eine Moment ist auch jetzt noch wie ein Foto vor meinem Auge: der Blick auf meine gebräunten Arme in diesem türkisblauen Wasser im Hintergrund der immer tiefer werdende Meeresboden. Ich hatte noch nie so ein Gefühl der unendlichen Weite unterhalb der Wasseroberfläche…
Nach dem Schnorcheln gings zum Lunch. Beim Essen konnten wir Flamingos und Pelikane ebenso beim Fressen beobachten.
Den Tag ließen wir bei einem Cocktail ausklingen. Sonntag war ein chilliger Strandttag auf Klein Bonaire (einer vorgelagerten Insel) angesagt.

