
Ein früher Aufstieg…
5 Uhr in der früh klingelte am Donnerstag der Wecker. Mit gerade mal 164 Höhenmeter war der zweithöchste Berg von Aruba unser Ziel. Wir wollten zum Sonnenaufgang oben sein. Nach ein paar Komplikationen mit dem Gartentor verzögerte sich unser Aufstieg ein wenig, so dass die Sonne leider schon aufstieg, als wir das selbige taten. Mehrere hundert Treppenstufen ging es nach oben. Ich würde sagen, ein hervorragendes Beintraining in den frühen Morgenstunden. Also ganz nach meinem Geschmack. Die Aussicht oben war es definitiv wert. Da Aruba nicht gerade groß ist, konnte ich die ganze Insel überblicken. Das fand ich traumhaft. Etwas störend waren die Sendemasten, sodass ein 360 Grad Blick leider ausblieb aber das tat der Sache keinen Abbruch. Über den verpatzten Sonnenaufgang ärgerten wir uns nur kurz, denn die Sonne versteckte sich die ganze Zeit hinter ein paar Wolken sodass ein Auftauchen über dem Horizont nur bedingt sichtbar gewesen wäre.
Natürlich mussten wir die Treppen wieder runter. Was für mich gar nicht ganz so leicht war. Ein bisschen wurde mir mulmig bei den Treppen nach unten. Zu sehen wie hoch wir wirklich waren und das bei jeder Stufe tat meiner Höhenangst nicht wirklich gut. Zudem hatte ich die ganze Zeit den Gedanken „wie halte ich die Kamera wenn ich die Treppe herunterfallen sollte, damit sie nicht kaputt geht?“. Verwundert über die Wahl meiner Priorität kamen wir heil unten an. Wir belohnten uns konsequent mit einem Pancakefrühstück. Für mich gabs dazu einen Kaffee der immer wieder kostenlos nachgefüllt wurde. Das ist doch mal Luxus. Es folgte ein kleines Mittagsstündchen. Ich nutzte die Zeit um Fotos auszusortieren, mit Mutti zu telefonieren und mit etwas Musik im Ohr zu entspannen.
Nach der Mittagsruhe machten wir uns auf zur Ostküste. Wir fanden einen richtig schönen Kitesurf Strand. Wir verweilten etwas und genossen den komplett naturbelassenen unbebauten Ausblick aufs Meer. Ein paar Kiter zogen durchs Wasser. Ein paar vollzogen ein paar richtig tolle Sprünge und wir applaudierten. An diesem Punkt waren wir uns einig, das war der schönste Strand Arubas, keine Hotels, keine Liegen, keine Sonnenschirme, keine Touristen, nur die Natur so wie sie war und ein paar Kiter natürlich 😀
Wir zogen weiter zum Baby Beach. Auf dem Weg dahin hielten wir noch am südlichsten Leuchtturm der uns durch seine offene Form und Größe irgendwie „beeindruckte“, aber seht selbst was ich meine, er ist unten mit abgebildet. Der Baby Beach ist der als Schönste angepriesene Strand Arubas. Baby Beach heißt er, weil er durch Felsen abgetrennt vom offenen Meer liegt und die ersten 10 Meter es gerade mal bis zur Hüfte tief ins Wasser reingeht. Für uns gewann eindeutig der vorhergehende Strand den Schönheitspreis, vor allem was die Natürlichkeit angeht. Am Babybeach tummelten sich wahnsinnig viele Touristen, es gab viele Liegestühle, zwei große Bars und es gelang mir fast kein Foto ohne andere Leute drauf. Zu meinem Vergnügen gab es aber massenhaft Möwen die sich vor meinen Füßen und vor allem auf den Felsen tummelten. Im Hintergrund die mächtig schlagenden Wellen und davor die kreichenden Möwen. Für mich ein vergnügtes Bild. Gegen Sonnenuntergang ging es wieder zurück zu unserem Appartement. Zum Abendessen testeten wir mal ein lokales Restaurant, was bei all den Tourismusrestaurant gar nicht so einfach zu finden war. Es gab Carni Stoba, eine Art karibischer Gulasch. Ich fand ihn ganz lecker, auch wenn ich mir darunter etwas anderes vorgestellt hatte.
Freitagmorgen klingelte wieder relativ zeitig der Wecker. Geplant war eine Bustour in einem alten, bunt angemalten, amerikanischen Schulbus quer über die Insel. Es gab unlimited Rum, was wir uns natürlich nicht entgehen ließen. Wir fuhren zum California Leuchtturm, vorbei an einem alten Schiffwrack, zur Natural Bridge, vorbei an Felsformationen und einer Höhle in der wir unter anderem Fledermäuse zu Gesicht bekamen bis hin zum Baby Beach. Da konnten wir nochmal ne Stunde planschen und dann gings auch schon zurück. Der Ausflug ging sehr lang, sodass wir abends nicht mehr viel unternahmen außer einkaufen und uns was kleines zu essen machen.
Samstag ging es zum Palm Beach. Dort wartete ein Piratenschiff auf uns mit dem wir an der Westküste entlang fuhren. Wir hielten an drei verschiedenen Orten zum Schnorcheln, einem alten deutschen Schiffswrack und zwei flachen Stellen zum Fische anschauen. Währenddessen stand die Sonne senkrecht über uns. Dabei bildete sich ein dunkler großer Kreis um die Sonne. Ich fragte mich was das ist. Vielleicht hat einer von euch eine Erklärung dafür. Ein Bild dazu findet ihr unten. Bei ein paar Cocktails und Barbecue entspannten wir auf dem Deck und sahen den anderen zu wie sie sich mit dem Seil ins Wasser schwangen. Ich war natürlich auch dabei. Mit ein paar Tricks kann man sich daran auch recht lange festhalten und einen sauberen Sprung ins Wasser vollführen. Ich fands wahnsinnig witzig.
Wieder an Land trödelten wir etwas am Strand rum, gingen eine Kleinigkeit essen und ich probierte das einheimische Bier. Balashi Bier. Für mich echt lecker. Geht geschmacklich Richtung Corona und das trink ich persönlich sehr gern.
Den Tag ließen wir ruhig ausklingen.
Heute geht’s ausgeschlafen auf die nächste Insel…
Achja, was ich noch hinzufügen muss, ich hab einen neuen Spitznamen bekommen: Anja Piranha. Wir haben Hähnchen gegessen und ich bin es gewohnt einfach alles davon zu essen, einschließlich aller Knorpel. Somit sahen die Knochen danach aus als hätten Piranhas sie abgefressen. Also wurde ich kurzerhand zur Anja Piranha… 😀

